Hier haben wir für Sie einige Anleitungen für die Schuhpflege. Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie uns gerne eine E-Mail an
Tipps und Anleitungen zur Schuhpflege
Weitere Tipps und Anleitungen zur Schuhpflege und Shoecare finden Sie auch auf
www.schuhpflege-online.de sowie die größten Schuhpflege-Onlinehändler
Inhaltsverzeichnis
1. Schuhpflege - eine Einführung
2. Über die Schuhpflege und deren Bedeutung
3. Passive Schuhpflege
4. Schuhpflege Ausrüstung
5. Schuhpflegetipps für Raulederschuhe
6. Schuhpflegetipps für Glattlederschuhe
7. Die Pflege weißer Glattleder
8. Schuhpflegetipps für Bootsschuhe
9. Schuhpflegetipps für mehrfarbige Schuhe
10. Cordovanpflege
11. Richtiger Umgang mit nassen Schuhen
12. Die Ledersohle pflegen
13. Erste Schuhpflege für neue Schuhe
14. Schuhkosmetik
15. Leder ist nicht gleich Leder
16. Wasserglanzpolitur
17. Variationen der Wasserglanzpolitur
18. Antikfinish
19. Patina?
20. Wie und womit erzeugt man das edle Finish?
21. Porentiefe Reinigung und neuer Farbaufbau
22. Waschen? - Schuhe vertragen Wasser
23. Schaftlifting und Farbaufbau
24. Farbmischung
25. Keine Zeit für die Schuhpflege?
Special: Bröckeliges Schuhwachs für die Schuhpflege aufbereiten
Special: Rote oder lila Schuhe?
Special: Die Pflege von Raulederschuhen (bei Gentleman-Blog)
Schuhe pflegen - eine Einführung
Schuhe verschleißen bei regelmäßiger Nutzung, da sie dauerhaft hohen Belastungen unterliegen. Produkte unterer Preiskategorien stehen jenen der Premiumklasse zwangsläufig in puncto Qualität der zur Produktion verwendeten Materialien, Verarbeitung, aber auch bezüglich der Fertigungsweise (geklebt statt genäht) nach. Dies führt oftmals zu einem wesentlich kürzeren Schuhleben, einer wenig beständigen Passform sowie einem schlechteren Tragekomfort.
Dennoch kann selbst niedrigpreisige Fußbekleidung von einem schützenden, hochwertigen Schuhpflegemittel profitieren. Und erst recht vermag ein solches, wohlgemerkt unter sachgemäßer Anwendung, bei höherklassigen Schuhen deren außerordentliches Tragegefühl über lange Jahre zu erhalten.
Darüber hinaus wird dem Oberleder so im Laufe der Zeit die begehrte Patina gegeben – Beweis für die hochwertige Machart des Schuhs sowie Verwendung eines erstklassigen Schuhpflegemittels.
In den folgenden Kapiteln wollen wir Ihnen nun praktisches Wissen um die Schuhpflege vermitteln, damit Sie stets Freude an Ihren Schuhen haben mögen und deren ausgezeichneter Zustand ein positives Licht letztlich auch auf Sie persönlich werfen kann.
Über die Bedeutung der Schuhpflege
In einem tadellosen Zustand befinden sich neue Schuhe, die aus ihrem Karton befreit und dem stolzen Käufer überreicht werden. Doch Schuhe sind zweifelsfrei nicht nur zum Anschauen gedacht. Sie wollen und sollen getragen werden. Durch regelmäßige Nutzung sind sie dann dem natürlichen Verschleiß ausgesetzt. Eine gewissenhafte Schuhpflege der Lieblinge kann den Urzustand beinahe erhalten - trägt in jedem Falle aber zu einem tadellosen Auftritt und einem langen Leben der Schuhe bei.
Die Schuhpflege mag vielen Neulingen bei dem enormen Angebot an Pflegemitteln geradezu als hohe Wissenschaft erscheinen. Es darf Entwarnung gegeben werden: Tatsächlich werden keine Unmengen an Schuhcremes aus Tuben oder Tiegeln, Sprays, Tinkturen und sonstige wundersame Präparate benötigt. In den allermeisten Fällen genügen ein gutes Schuhwachs und eine qualitativ hochwertige Schuhcreme, wie unsere Schuhpomade, für den Erhalt der Farbe. Erstere schützt das Leder und führt zu einem wunderschönen Hochglanz. Letztere ist für die Tiefenpflege und Farbauffrischung geeignet. Ein Schuhputztuch und zwei bis drei Bürsten komplettieren das Starterset um Schuhe pflegen zu können.
Warum diese Schuhcremes nach wie vor die besten Schuhpflegemittel sind, mit denen Sie das Oberleder Ihrer Schuhe pflegen können, erfahren Sie in Kürze. Ebenso werden Sie in den folgenden Kapiteln praktisches Wissen rund um die Schuhpflege erhalten, damit Sie stets Freude an Ihren Schuhen haben werden und deren ausgezeichneter Zustand letztlich ein positives Licht auch auf Sie persönlich werfen kann. Zunächst sei die grundsätzliche Frage beantwortet, weshalb Schuhe überhaupt gepflegt werden müssen:
Für den Erhalt eines optisch einwandfreien Erscheinungsbildes, der verarbeiteten Materialien und damit letztlich des Tragekomforts ist die Schuhpflege unabdingbar. Gerade der Aspekt der Materialpflege wird gerne übersehen. Dabei kann nur die Pflege des Leders dessen Geschmeidigkeit, aber im besonderen auch Wasserdampfdurchlässigkeit auf Dauer bewahren. Außerdem wird der Schaft gegen äußere Feuchtigkeit und mechanische Beschädigungen geschützt (siehe Schuhwachs).
Die Schmiegsamkeit des Leders sowie das Schuhklima sind für ein angenehmes Tragegefühl äußerst relevant. Allerdings ist es das Erscheinungsbild der Schuhe nicht minder, denn Menschen werden durchaus nach dem Zustand ihrer Schuhe beurteilt. Aber nicht nur optisch wertet die richtige Pflege einen Schuh und dessen Ledersohle auf, sie verleiht ihm zudem eine wesentlich höhere Lebenserwartung.
Passive Schuhpflege
Als Erstes fallen einem zur Schuhpflege womöglich Schuhcremes, Bürsten und Schuhputztücher ein. Doch die Schuhpflege beschreibt weit mehr als nur das Schuhputzen an sich. Der richtige Schuh, das Einhalten von Tragepausen und die Verwendung von Schuhlöffeln sowie Schuhspannern definieren den Bereich der passiven Schuhpflege.
Die richtige Schuhpflege beginnt im Grunde genommen bereits beim Kauf der neuen Schuhe. Die passende Form ist für ein langes Schuhleben entscheidend. Fällt der Schuh zu lang und zu breit aus, werden sich rasch tiefe Gehfalten bilden. Später kann das Oberleder dann in diesem Bereich einreißen. Sind die Schuhe hingegen zu eng, wird der Träger unter Schmerzen die Form verändern. Trägt er sie dann weiter, ist der Schuhtod nicht mehr weit entfernt.
Die richtige Schuhwahl
Wurde ein wenig mehr für die Schuhe ausgegeben, hat der Käufer hier üblicherweise bereits einen Vorteil gegenüber Produkten minderer Qualität, da Premiumschuhe in der Regel genäht und nicht geklebt sind, sowie für ihre Produktion qualitativ hochwertige Materialien verwendet wurden. Ihre Haltbarkeit ist somit alleine schon vom Werk aus länger als die der billig zusammengestückelten Pendants aus Fernost. Gleichwohl kann selbst der niedrigpreisige Schuh von einem schützenden Schuhpflegemittel profitieren, und erst recht vermag ein solches - wohlgemerkt unter sachgemäßer Anwendung - bei höherklassigen Schuhen deren außerordentliches Tragegefühl über lange Jahre zu erhalten. Darüber hinaus wird dem Oberleder so im Laufe der Zeit die begehrte Patina gegeben – Beweis für die hochwertige Machart des Schuhs sowie der Verwendung eines erstklassigen Schuhpflegemittels.
Bleiben wir noch einen Moment bei der Schuhqualität. Abgesehen von überteuerten Designermarken, kann anhand des Ladenpreises recht zuverlässig die gebotene Qualität erkannt werden. Weniger als 100 Euro für ein Paar Lederhalbschuhe sollten nicht kalkuliert werden. Im Normalfall – obwohl es hier erfrischende Ausnahmen gibt – kann selbst unterhalb von 200 Euro noch keine überzeugende Qualität erwartet werden. Materialien und Arbeitskräfte haben ihren Preis, es sei denn der Schuh und sein Leder wurden unter fragwürdigen Umwelt- und Sozialbedingungen zusammengebaut bzw. gegerbt. So verwundert es nicht, dass gute Lederschuhe, deren Herstellungsprozess stets gut dokumentiert sein sollte, einen zwar höheren, aber auch durchaus gerechtfertigten Verkaufspreis haben. Gute durchgenähte Herrenschuhe sind etwa ab der bereits genannten 200-Euro-Grenze erhältlich. Legt der interessierte Schuhliebhaber hier sogar ein wenig drauf, kann er sehr hochwertige rahmengenähte Schuhe erwarten.
Schuhlöffel sind bequem und schützen die Hinterkappe
Für den Einstieg ist dann ein Schuhanzieher zu nutzen. Er garantiert den komfortablen sowie schnellen Einstieg in den Schuh und verhindert ein Heruntertreten der Hinterkappe. Eine Beschädigung in diesem Bereich führt zum Verlust des Haltes und der Führung des Fußes im Schuh. Seine Länge und das Material aus dem der Schuhlöffel besteht, spielt dabei keine Rolle. Entscheidend ist vielmehr, dass er glatt, frei von scharfen Kanten und möglichst so geformt ist, dass er genau zur Ferse auf der einen und der Hinterkappe auf der anderen Seite passt.
Beim Verlassen der Schuhe ist zunächst die gesamte Schnürung zu lockern. Bei Monkstraps sind entsprechend der oder die Riemen zu öffnen. Dann wird der Schuh mit einer Hand im Fersenbereich gefasst und vom Fuß gezogen. Natürlich kann hierbei auch ein Stiefelknecht helfen. Der Gewaltausbruch, bei welchem mit der Spitze des zweiten Schuhs in die Ferse getreten wird und der Fuß unter Hebelwirkung in die Freiheit gelangt, ist auf jeden Fall zu vermeiden.
Der Schuhspanner erhält die Form
In den noch warmen Schuh wird dann der Schuhspanner eingelegt. Dieser sorgt für eine Entlastung der Bodennähte und ist der wichtigste Formgeber für den Schuh, wenn Ihr Fuß gerade einmal nicht in ihm weilt. Der sich erkaltende und zusammenziehende Lederschaft wird durch ihn wieder zu seiner ursprünglichen Form geführt. Der Aspekt, nachdem manch Schuhfreund saugfähige Schuhspanner aus Zedernholz bevorzugt, ist eher nebensächlich, denn letztlich muss die vom Leder aufgenommene Fußfeuchte an die Umgebungsluft abgegeben werden. Der Umweg über den Schuhstrecker ist dabei unnötig. Vielmehr ist auf die Form des Ausfüllleistens zu achten. Im Vorderschuh sollte der Spanner satt einliegen. Dies ist der Fall, wenn keine „Luftblasen“ unter dem Oberleder von außen fühlbar sind. Der Fersenteil sollte kantenfrei und voll sein, damit er möglichst weiträumig den Druck auf die Hinterkappe des Schuhs verteilt. Damit scheiden die Spiralspanner bereits aus, weil deren Fersenstück zu klein daherkommt. Sehr zu empfehlen sind Schuhspanner mit Klappgriff. Wenn diese mittels eines Feingewindes statt des weitverbreiteten, viel zu groben Holzgewindes einstellbar sind – umso besser. Beim Einsetzen und Umklappen des Exzentergriffs sollte nur ein minimaler Widerstand überwunden werden. Sitzt der Spanner zu stramm, kann die gesamte Hinterkappe darunter leiden.
Verfügt der Träger über mehrere Schuhe, so bietet sich eine Schuhrotation an, denn einen Tag Tragepause sollte man den Lederschuhen immer gönnen. Notwendig wird dies dadurch, dass hochwertige Lederschuhe während des Tragens einen Großteil der Fußfeuchte aufnehmen. Da wir an den Füßen in etwa über so viele Schweißdrüsen wie in der Achselhöhle verfügen und das Schwitzen der Füße auch von der Aktivität und der psychischen Belastung abhängt, kann die täglich abgegebene Schweißmenge der Füße bis zu 200 Milliliter betragen. Ein Teil davon verdampft bereits während des Tragens, doch der Rest befindet sich nach dem Ablegen der Schuhe immer noch im Schaft und der Innensohle. Für ein gleichbleibend angenehmes Schuhklima ist es unabdingbar, dass dem Leder die Möglichkeit gegeben wird, die überschüssige Feuchte wieder loszuwerden. Hierfür benötigt der Schuh etwa einen Tag Ruhepause. Erhält er diese nicht, wird das Schuhklima spürbar schlechter. Im Sommer heiße und im Winter kalte Füße sind die Folge. Auch steigt die Gefahr von Fußpilz rapide an und die Lebenserwartung des Schuhs wird vermindert. Einlegesohlen sind in hochwertigen Lederschuhen übrigens überflüssig. Die grubengegerbte Brandsohle vermag bis zu 40 Prozent ihres Eigengewichts an Flüssigkeit zu binden, ohne sich feucht anzufühlen.
Langes Schuhleben dank passiver Schuhpflege
Eine bessere Auslüftung kann durch die richtige Unterbringung der Schuhe übrigens gefördert werden. Kurz zusammengefasst lauten die Aufbewahrungskriterien wie folgt: staubgeschützt, lichtgeschützt, nässegeschützt und luftig. Zusätzlich ist auf ausreichend Platz zu achten, denn der harte Sohlenrand des Nachbarschuhs vermag durchaus das Oberleder zu zerkratzen.
Die hier vorgestellten Empfehlungen zählen zum Spektrum der passiven Schuhpflege. Werden diese genauso gewissenhaft beherzigt wie jene zur aktiven Schuhpflege, dann kann ein trendunabhängiger, rahmengenähter Herrenschuhklassiker durchaus sechs bis zehn Jahre halten und seinen Träger mit hohem Tragekomfort verwöhnen. Sind Sie auf den Geschmack gekommen und besitzen gar mehrere Paare, halten diese hochwertigen Schuhe dank der Rotation noch viel länger - 20, 25 oder 30 Jahre. Das spart das ständige Neukaufen und Einlaufen. Letztlich sind hochwertige rahmengenähte Schuhe dadurch eine Langzeitinvestition, welche auf den ersten Blick zwar teurer scheint, auf lange Sicht jedoch den Geldbeutel entlasten.
Sollte einmal etwas mit den Schuhen nicht in Ordnung sein, genügt der Besuch beim Schuhmacher oder Schuster Ihres Vertrauens. Sie sind ein sehr wichtiges Glied in der Schuhpflegekette und sollten Ihre kompetenten Partner bei Fragen rund um den Schuh sein. Neben einer Beratung über mögliche Passformbesonderheiten sorgen sie im Eventualfall mit einer fachkundig ausgeführten Reparatur für den Werterhalt der Schuhe. Ebenfalls wird bei Flecken oder Pflegesonderfällen fachmännischer Rat geboten. Im Zeitalter des verklebten Schuhs werden die wirklichen Experten auf diesem Gebiet sukzessive weniger. Erkundigen Sie sich rechtzeitig im Freundeskreis oder dem Schuhfachgeschäft nach einem empfehlenswerten Betrieb.
Schuhpflege und Schuhputzen: Die Ausrüstung
Schuhputzen ist keine Wissenschaft und bedarf nicht wirklich vieler Hilfsmittel. Für die verschiedenen Bürsten, Lappen, Schuhwachse, Schuhpomaden und eine natürliche Imprägnierung bietet sich zur Aufbewahrung eine praktische Schuhputzkiste an. Mit ihr weiß der Schuhfreund all seine Pflegeutensilien an einem Ort und kann diese jederzeit bei der Hand haben. Die Auswahl an Schuhputzkisten ist jedoch groß: Vom einfachen Kasten mit Tragegriff bis hin zur luxuriösen handgefertigten Designertruhe aus Wurzelholz reicht dabei das Spektrum. Zur Not tut es natürlich auch ein Schuhkarton. Egal welches Aufbewahrungsmittel man wählen mag, die Grundausstattung sollte sich stets wie folgt zusammensetzen:
Schuhbürsten
Kurzes Pferdehaar für Staub, langes Pferdehaar für die erste Politur, Ziegenhaar für den letzten Schliff im Glanz, pro Lederfarbe je eine Bürste (eine für Schwarz, eine für Hellbraun, eine für Mittelbraun, eine für Dunkelbraun usw.) sind zu verwenden. Wenn Sie einige Übung mit der Schuhpflege haben, können Sie für ähnliche Farben, wie ein dunkles Bordeaux und ein Dunkelbraun auch eine gemeinsame Polierbürste nehmen.
Ist keine Staubbürste zur Hand, dann tut es auch ein angefeuchteter Lappen (Spültücher aus dem Haushaltswarenbedarf). Für das Polieren eignet sich auch das Burgol Premiumpoliertuch oder das Super Gloss.
Schuhputztücher
Tücher und Lappen für die Schuhpflege kann man niemals genug haben. Zum schnellen Abwischen, ob trocken oder feucht, direkt nach dem Tragen oder zum sparsamen Auftragen von Schuhcreme und Schuhwachs auf glatten Flächen, sie sind universell verwendbar. Unsere Burgol Schuhputztücher sind mit ihrer fusselfreien Fläche und sehr feinen Struktur für höchste Ansprüche gefertigt.
Im Bild haben wir unser Burgol Poliertuch Super Gloss. Mit seiner langen und schmel Form ist es besonders für das Auftragen von Schuhwachs und Schuhcreme sowie die Wasserglanzpolitur geeignet.
Zahnbürste oder Rahmenauftragsbürste
Notfalls eignet sich die alte Zahnbürste mit Naturborsten zur Pflege des Sohlen-Schaft-Winkels. Besser jedoch eignet sich eine spezielle Rahmenauftragsbürste die im Fachhandel oder bei unseren Online-Fachhändlern erworben werden können.
Multifunktionsbürste & Kreppbürste
Für Schuhe mit Raulederschaft, umgangssprachlich auch als „Wildleder“ bezeichnet, empfiehlt sich die Anschaffung einer Kombinationsbürste mit Messingborsten und Nylonbesatz. Die feinen Metallhaare dienen dem Entfernen von Verschmutzungen in der Tiefe, der Nylonbesatz sorgt für das Ausbürsten von gelöstem Schmutz. Mit der Kreppbürste, die übrigens generell bei feinen Nubukledern die Messingbürste ersetzt, werden die Fasern des Leders wiederaufgerichtet und oberflächlich anhaftender Schmutz abgerieben.
Schuhwachs
Mit ihren natürlichen Wachsen und Ölen verleiht das BURGOL Schuhwachs den Schuhen nach dem Polieren einen wunderbaren Glanz. Darüber hinaus schützt sie das Leder vor Schrammen und erhöht dessen Hydrophobie.
Je nach Oberlederfarbe bietet sich das entsprechende Schuhwachs an. Gibt es keine passende Farbe im Sortiment, so nimmt man einfach die nächste hellere Variante, in Ausnahmen auch die farblose Variante, zur Schuhpflege.
Schuhpomade
Im steten Wechsel zum Schuhwachs sollte die BURGOL Schuhpomade zur Anwendung kommen.
Diese beinhaltet feinste natürliche Farbpigmente, natürliche Wachse sowie rückfettende Öle. Gemacht um die Farbe des Oberleders aufzufrischen, erhält sie außerdem die Flexibilität des Leders.
Imprägnierung
Auf umweltschädigende Aerosolsprays kann in vielen Fällen verzichtet werden.
Eine natürliche Imprägnierung garantiert das BURGOL Schuhwachs (für edle Herrenschuhe), das BURGOL Lederfett, das Nachfolgeprodukt vom Burgol Juchtenfett (für robustes Schuhwerk) und die BURGOL Nubuk-Wildlederpflege mit dem Schwammkopf für alle Raulederarten, wie Wildleder, Nubukleder oder Velourleder.
Weitere Utensilien zur Schuhpflege
Als Ergänzung kann dann noch eine Schürze oder ein Kittel zur Anwendung kommen, um die Kleidung vor den Schuhpflegeprodukten zu schützen. Ebenfalls empfiehlt sich ein kleiner Hocker für die Arbeit. Somit bestens ausgerüstet, kann es direkt ans Werk gehen, doch beachten Sie: Schuhputzen verursacht meist auch ein wenig Schmutz. Verlegen Sie Ihre Arbeit bei gutem Wetter nach draußen oder legen Sie in der Wohnung ausreichend Zeitungspapier oder eine alte Decke unter und halten Sie etwas Abstand von hellen Wänden und Mobiliar.
Aus Rauleder gefertigte Schuhe pflegen
Raulederschuhe besitzen eine mehr oder weniger samtige Oberfläche. Viele Schuhbesitzer sind ob ihrer Optik und Haptik verunsichert, wie denn diese Schuhe richtig zu pflegen seien und wähnen sich vor großen Hürden. Dabei ist diese Angst beinahe unbegründet. Solange Raulederschuhe bei trockener Witterung getragen werden, genügt bereits das regelmäßig kräftige Ausbürsten des Schaftes. Dieses Prozedere schont das Leder und erhält dessen Aussehen. Für gröbere Veloursleder eignet sich am besten die Messingbürste, feineres Nubuk verdient die Aufmerksamkeit einer Bürste mit Krepplamellen. Im Falle von sehr hochwertigem sowie besonders empfindlichem Rauledern empfiehlt sich jedoch die BURGOL Raulederbürste, bestückt mit feinen Bronzedrähten.
Von Zeit zu Zeit empfiehlt es sich darüber hinaus, die BURGOL Nubuk-Raulederpflege anzuwenden. Am besten meiden Sie nämlich Produkte aus der Sprühflasche: Zum einen sind diese meist nicht umweltverträglich und zum anderen lassen sie sich extrem schlecht auf dem Leder dosieren. Oft genug bekommt die Luft dabei mehr ab als der Schaft selbst, was im schlimmsten Fall sogar zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Besser geeignet sind flüssige Imprägniermittel aus der zylindrischen Kunststoffflasche. Die BURGOL Nubuk-Wildlederpflege (Raulederpflege) verfügt zudem über einen aufgesetzten Schwammkopf. Durch diesen ist ein präzises Aufbringen des Imprägniermittels möglich. Achten Sie dabei darauf, dass der Auftrag feucht, jedoch nicht nass ist. Nach der vollständigen Trocknung des Schaftes muss der Flor des Leders aufgerichtet werden. Dies erfolgt unter Zuhilfenahme jener eingangs angesprochenen Raulederbürsten. Der Schaft ist als Ergebnis besser gegen Feuchtigkeit und Neuverschmutzungen gewappnet.
Gegen mögliche speckige Stellen hilft der Einsatz eines Raulederradiergummis. Sollte Ihr Raulederschuh im Laufe der Zeit grau werden, so ist dies ein Zeichen für Staubablagerungen. Das schon erwähnte regelmäßige Ausbürsten kann dem erfolgreich vorbeugen.
Problematisch wird es allein, wenn Raulederschuhe Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Denn grundsätzlich ist ein Raulederschaft offenporig. Veloursleder (Fleischseite nach außen gewendet) nimmt dabei noch stärker Feuchtigkeit auf als Nubuk. Dabei stellt nicht allein Wasser das Problem dar, sondern vielmehr der damit tief in die Poren eindringende Staub und Schmutz. Aufgrund der kontinuierlichen Abrollbewegungen des Fußballens beim Laufen arbeiten diese Substanzen sich tief in den Schaft und führen zu unansehnlichen Schäden.
Hier hilft dann alleine eine gründliche Wäsche der Raulederschuhe weiter: Zuerst sind natürlich die Schnürsenkel zu entfernen. Als nächstes werden die Schuhe komplett in kaltes oder leicht lauwarmes Wasser getaucht (Wanne, größerer Eimer), ohne das Wasser in das Schuhinnere kommt.Der Vorgang sollte kurz gehalten werden, damit die Ledersohlen sich nicht vollständig mit Wasser vollsaugen. Schrubben Sie sie dann mit einer wasserunempfindlichen Naturfaserbürste (zur Not tut es auch eine Handwaschbürste) ab. Danach greifen Sie zum BURGOL Schuhreiniger. Dieser muss vor der Anwendung verdünnt werden. Nehmen Sie Wasser sowie Schuhreiniger zu gleichen Teilen und verrühren Sie die Mischung in einer kleinen Schale. Verdünnen Sie den Schuhreiniger zu stark, bleibt der erwünschte Effekt aus. Verwenden Sie ihn hingegen in konzentrierter Form, kann er nicht richtig wirken. Mit dem Schwamm oder der Bürste nehmen Sie den verdünnten Schuhreiniger auf und reiben mit ihm den Schaft, das Futterleder sowie die Innensohle Ihrer Schuhe gründlich ab. Zwischendurch wringen Sie den Schwamm aus und tränken ihn erneut mit dem verdünnten Schuhreiniger.
Abschließend drücken Sie den Schwamm aus und wischen den Schaft mit ihm ab. Ohne die Schuhe erneut mit klarem Wasser auszuspülen – der Schuhreiniger gibt dem Leder pflegende Inhaltsstoffe bei -, lassen Sie die Schuhe trocknen. Hierfür bringen Sie sie in einen nicht zu warmen Raum (kein Heizungskeller, nicht auf Heizkörper stellen!) und sorgen nach Möglichkeit dafür, dass Luft von allen Seiten herantreten kann. Das Aufhängen an den Schnürbändern hat sich hierfür bestens bewährt.
Um den Schaft der Raulederschuhe nicht allzu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen, versehen Sie die Schuhe mit passenden Spannern während des Trocknens (Zeitungspapier kann ebenfalls genutzt werden). Danach sind die Raulederschuhe gemäß oben beschriebener Empfehlungen zu pflegen. Haben die Schuhe eine Ledersohle, ist deren Pflege im Anschluss selbstverständlich Pflicht. Wie das geht, erfahren Sie im Kapitel "Ledersohle pflegen".
Schuhpflegetipps für Glattlederschuhe
Bei normalen Lederschuhen (Schuhe mit Glattlederschäften) bildet die gründliche Reinigung ebenso die Basis des Erfolgs. Zwei Varianten führen zum Ziel: Die Trocken- und die Feuchtreinigung. Die ebenfalls mögliche Nassreinigung, die nach der gleichen Methode wie oben beschrieben funktioniert, beschreiben wir hier nicht, weil sie – richtige Pflege vorausgesetzt – nicht notwendig ist.
Die Trockenreinigung geschieht durch einfaches Abbürsten des Staubs. Bei Büroschuhen ist diese Art der Reinigung mit der Rosshaarbürste normalerweise ausreichend. Freunde gründlicher Schuhpflege lehnen das Staubbürsten ab und wischen mit einem zuvor mit leicht warmen Wasser angefeuchteten Schuhputztuch den zuvor vom Schnürband befreiten Schuh sorgfältig, erst von außen, dann mit umgeschlagenem Tuch auch von innen ab. Wenn Sie Ihre Schuhe im Wohnbereich aufbewahren, schadet auch ein Abwischen der Laufsohle nicht. Theoretisch hat das feucht-nasse Abreiben den Vorteil, dass oberflächliche Schweißablagerungen vom Futter entfernt werden und eventuell harte Staubkörnchen das Oberleder nicht zerkratzen. Das nasse Tuch sorgt gleichzeitig für einen feuchten Außenschaft. Ein Effekt, der für einen stärkeren Tiefzug des nun direkt im Anschluss aufzutragenden Pflegemittels sorgt.
Die besten Pflegemittel für einen Lederschaft waren, sind und bleiben die klassische Kombination aus Schuhcreme und Schuhwachs. Diese Pflegemitteltypen gibt es von verschiedenen Herstellern seit vielen Jahren. Erfunden und optimiert wurde das Grundrezept in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Erst später, wurden die Rezepturen abgewandelt um eine Pflegemittel zu erreiche, welches tiefer in das Leder einzieht und das Leder pflegen kann, die Schuhcreme. Vereinfacht gesagt, enthalten Schuhcreme und Schuhwachs die gleichen Inhaltsstoffe nur in anderen Mengenverhältnissen. Was das Schuhwachs nicht kann, erledigt die Schuhcreme und umgekehrt. Die Schuhcreme zieht tiefer in das Leder ein, versorgt es mit pflegenden Ölen, frischt die Farbe auf und der geringe Wachsanteil erzeugt einen seidigen Glanz. Schuhcreme erzeugt keinen hohen Glanz, wirkt nur minimal imprägnierend und gibt dem Leder keinen mechanischen Schutz. Für diese Aufgaben ist das Schuhwachs zuständig, welches sich nur auf die Oberfläche des Leders auswirkt.
Die ideale Kombination ist die Grundpflege mit Schuhpomade und die anschließende Hochglanzpflege mit Schuhwachs.
Fazit zum Schuhwachs: Es gibt kein Schuhpflegemittel, welches einen höheren und beständigeren Glanz erzielt, als das gute alte Schuhwachs in der Blechdose. Und es gibt auch kein anderes Pflegemittel, welches dem Leder einen besseren Rundumschutz (inklusive Wasserdichtigkeit) bietet, als es das Schuhwachs vermag. Und kennen Sie ein Pflegemittel mit einer besseren Dosierbarkeit und einem besseren Preis-Leistungs- Verhältnis? Unsere Versuche ergaben einen mittleren Verbrauchswert von nur ¼ Gramm Pflegemittel pro Schuhpaar. Da können Sie sich leicht ausrechnen, wie weit Sie mit einer Dose BURGOL kommen: Mit dem Schuhwachs aus einer einzigen Dose erzeugen Sie Glanz und Schutz bei mehr als 200 Paar Schuhe! In Worten: zweihundert.
Zum Eincremen der Schuhe nehmen Sie einen fusselfreies Schuhputztuch. Wer hierfür keine Staubtücher oder ähnliche verwenden möchte, kann auch einfach aus Bettwäsche, Geschirrtüchern oder alten T-Shirts passende Lappen schneiden. Achten Sie auf eine ausreichende Größe. Zwei- oder dreilagig zusammengefaltet sollten sie immer noch groß genug sein, dass Sie das Tuch, um einen oder zwei Finger gewickelt und den Rest in der Handfläche zusammengeknüllt, ohne Verkrampfung halten können. Wer lieber mit einer Auftragbürste arbeitet sollte auf eine ausreichende Stiellänge und Naturhaarbestückung achten. Doch bedenken Sie, dass Ihre Fingerspitzen Ihnen ein besseres Gefühl beim Einreiben des Leders geben, als es eine Bürste vermag und mit der Bürste spritzt leicht etwas Creme unkontrolliert in der Gegend herum.
Wer Sorge hat, dass Schuhcreme seine Hände beschmutzt (was beim Einsatz einer Auftragbürste natürlich so gut wie ausgeschlossen ist), dem sei gesagt, dass mit normaler Handwaschseife und einer Nagelbürste die Verschmutzung in wenigen Sekunden zu beseitigen ist. Ansonsten (starker Durchschlag durch den Lappen, lange Fingernägel) vermag ein (oder zwei) von einem Haushaltshandschuh abgeschnittener Finger(-ling) Ärgernisse dieser Art zu vermeiden. Wen es nicht stört an den Händen zu schwitzen kann auch dünne Latexhandschuhe (Laborhandschuhe, „Aids- Handschuhe“) zum Schutz tragen.
Ein Hinweis zur Farbwahl. In den seltensten Fällen werden Sie ein im Farbton exakt passendes Schuhwachs oder Schuhcreme finden. Kleinere Abweichungen sind also völlig normal und normalerweise nicht schlimm. Im Gegenteil. Durch den Auftrag einer etwas dunkleren Creme entsteht nach und nach die unter Schuhfreunden so beliebte Patina, die dem Leder ein sehr edles Aussehen verleiht. Nehmen Sie also ein klein wenig der passenden (oder leicht dunkleren) BURGOL Creme mit dem Tuch an ihren Fingerspitzen auf und verreiben es, die andere Hand im Schuh, sanft auf dessen Oberfläche. Im Übrigen verändern neue Lederschuhe in den ersten Monaten durch Einwirkung des UVLichts ihren Farbton. Dadurch wird die anfangs hundertprozentig passende Creme schon in wenigen Wochen zu hell sein. Und auch in den Fällen, wo ein Paar Schuhe farblich exakt zum Farbton der Handtasche passen sollen, fallen minimale Farbabweichungen nicht auf. Weil immer ein gewisser Abstand zwischen beiden Objekten besteht müsste das Auge aus der Nähe vergleichend hin und her wandern und aus der Entfernung, wenn beides gleichzeitig mit einem Blick erfasst wird, sind Nuancen des farblichen Unterschieds nicht auszumachen. Trotzdem empfiehlt es sich in (vermeintlich) problematischen Fällen den Rat eines erfahrenen Schuhmachers einzuholen. Er kann im konkreten Einzelfall beurteilen, ob ein farbloses Schuhwachs verwendet werden kann, besser eine Ledermilch (siehe unten) genommen werden sollte, oder eine eigene Farbmischung angefertigt werden soll (siehe Pflegeteil zur Schuhkosmetik).
Wer noch über wenig Erfahrung bei der Schuhpflege verfügt, ist im Zweifelsfall auch gut beraten die Wirkung eines Pflegemittels zunächst erst an einer unauffälligen Stelle (zum Beispiel auf der durch die Schnürung weitgehend verdeckten Zunge) zu testen.
Wenn Sie Ihre Schuhe pflegen wollen, lautet die wichtigste Regel für den Auftrag einer Schuhcreme: So wenig wie möglich! Gerade Neulinge in Sachen guter Schuhpflege neigen zu einem viel zu reichlichen Auftrag. Ein hauchdünner Auftrag, erkennbar an der sogleich matt werdenden Lederoberfläche, ist vollkommen ausreichend. Sollten Sie zu viel auftragen, erschweren Sie sich später das Polieren, verringern unnötig die Atmungsaktivität und das Pflegeergebnis wird dadurch nicht besser. Nehmen Sie deshalb lieber mehrmals etwas Creme auf, als mit einem mal viel Pflegemittel. Indem Sie dann nach und nach den ganzen Schaft einreiben, sorgen Sie für einen optimal dünnen Auftrag.
Falls die Absatzbrust und das Sohlengelenk (die Vorderseite des Absatzes und der Bereich zwischen Absatz und Ballenauftrittslinie) in der Oberlederfarbe eingefärbt sind, sollte die Schuhcreme hier ebenfalls aufgetragen werden. Sonst verwenden Sie für diesen Part die farblose BURGOL-Creme. Es sieht nicht nur gut aus, wenn beim Übereinanderschlagen der Beine dieser Sohlenteil sichtbar wird, sondern schützt zugleich vor einer Versprödung und einem unschönen Fleckigwerden des Leders dort. Die Creme gehört nur auf den „schwebenden“ Sohlenbereich und dort auch gut poliert, um einerseits die Neuanschmutzung gering und unfreiwillige Fleckenmuster von Teppichböden fern zu halten.
Auch der Sohlenrand und die Außenfläche des Absatzes bedürfen des Wachsschutzes und -versiegelung mit anschließender Politur. Gerade an der Schuhspitze stößt sich bei dunkel gefärbten Rändern leicht die eingelassene Farbe ab und das helle pflanzlich gegerbte Leder wird sichtbar. Um diesem ungepflegt wirkenden Erscheinungsbild Abhilfe zu schaffen, ist die bereits erwähnte hohe Farbintensität des BURGOL-Schuhwachses von Vorteil. Neben dem schwarzen Schuhwachs ist auch noch die Variante dunkelbraun hierfür bestens geeignet. Vergessen Sie auch nicht den Schaft-Sohlenwinkel, also den Bereich wo der Schaft in den Schuhboden übergeht. In diese Kerbe reichen Sie am einfachsten mit einer weichen Zahnbürste hinein.
Für die Pflege sehr heller offenporiger Glattleder sollten Sie statt Schuhwachs eine Ledermilch verwenden. Dieses für „heikle“ Leder gedachte Spezialpflegemittel, erhalten Sie bei jedem Schuhmacherbetrieb und in vielen Schuhgeschäften. Doch bedenken Sie, dass dieses Mittel dem Leder bei weitem nicht den Schutz und lang anhaltenden Glanz bietet wie das BURGOL-Schuhwachs, und gehen Sie besonders umsichtig mit diesen Schuhen um. Dieser Hinweis gilt nicht für weiße Schuhe mit Glattlederschaft.
Damit das Schuhwachs ausreichend Zeit erhält auszuhärten, sollten die Schuhe mindestens eine halbe Stunde, besser sogar eine ganze Nacht lang, im mit Schuhwachs eingelassenen, matten Zustand ruhen. Wenn das Wachs genügend Zeit zum Aushärten bekommt, ist es leichter zu Polieren, der Schutz ist besser und der Glanz beständiger.
Nun werden die Schuhe poliert. Nach der ersten Politur mit einer Rosshaarbürste mittlerer Haarlänge, empfehlen wir für den höchsten Glanz, die Feinpolitur, den Einsatz einer kurzhaarigen Ziegenhaarbürste. Die BURGOL Glanzbürsten aus Ziegenhaar sind in Handarbeit in Deutschland hergestellt. Der längskonvexe Holzgriff mit seitlichen Griffmulden ist aus heimischen Buchenholz gemacht und liegt ergonomisch bequem in der Hand. Mit lockerem Armschwung überstreichen Sie mit schnellen Bewegungen und ohne großen Druck die Lederoberfläche. Durch die besonders eng stehenden, nicht zu langen Haare (optimal sind um die 15 Millimeter sichtbare Haarlänge) entsteht beim Bürsten Wärme, das Wachs wird angeschmolzen, dadurch spiegelglatt und somit glänzend. Bei Einsatz der Ziegenhaarbürste besteht aufgrund der extrem weichen Ziegenhaare auch keine Gefahr neuerlicher feiner Haarriefen im Wachs, wie die Rosshaarbürsten sie bei der ersten Politur, gelegentlich hinterlassen.
Wer es noch glänzender möchte, erreicht das mit einer Hochglanz- oder auch Wasserpolitur, die im Abschnitt über Schuhkosmetik beschrieben wird.
Die Pflege weißer Glattleder
Für die Pflege von weißen Glattlederschuhen, wo bereits kleinste Schmutzablagerungen deutlich auffallen, bietet sich eine Kombination der deckweißen BURGOL Schuhpomade mit dem farblosen Schuhwachs an.
Wir gehen dabei folgendermaßen vor: Entfernen Sie zuallererst die Schnürsenkel und danach leichte Verschmutzungen mit einer Bürste. Für ein kraftvolles Weiß ist deckweiße Schuhpomade von BURGOL bestens geeignet. Mit Hilfe eines Tuches und einer Auftragbürste (für den schwer zu erreichenden Sohlenschaftwinkel) bringen wir die Schuhpomade in kreisenden Bewegungen dünn auf dem Schaft des Schuhs auf.
Nach einer mindestens 30-minütigen Einwirkzeit nehmen wir eine Polierbürste zur Hand und widmen uns damit dem Oberleder. Die BURGOL Schuhpomade verfügt über eine enorme Deckkraft. Darüber hinaus erzeugt sie als Emulsionsschuhcreme einen matten Schimmer. Wem dieser Seidenglanz noch nicht genügt, und wer seine weißen Schuhe außerdem gerne mit einer natürlichen Imprägnierung versehen will, der greift zusätzlich zum farblosen Schuhwachs von BURGOL. Hier gehen Sie bitte genauso vor wie bei der Schuhpomade, mit einer Ausnahme: Geben Sie dem Wachs wesentlich mehr Zeit zum Aushärten und legen Sie final größeres Augenmerk auf die Feinpolitur Ihrer weißen Schuhe. Das Ergebnis ist ein strahlend weißes Oberleder mit einem wunderschönen Glanz. Zugleich wird das Leder der Schuhe vor mechanischen Stößen sowie Feuchtigkeit geschützt.
Die regelmäßig wechselnde Anwendung von Schuhpomade und Schuhwachs, erzeugt eine strahelndes Weiß. Die Ledersohle pflegen Sie dann bei Bedarf am besten mittels des Burgol Ledersohlenöls.
Schuhpflegetipps für Bootsschuhe
Diese Bootsschuhe sind das absolute Original und werden von Sperry, dem ursprünglichen Hersteller, eigentlich als „Top-Sider“ bezeichnet. Erfunden hat sie der Gründer und Namensgeber der Firma, Tom Sperry. Sie sind ungefüttert und verfügen über eine helle Sohle mit dem originalen Messerschnitt-Profil, welches ein Ausrutschen auf einem nassen Deck effektiv verhindert. Ursprünglich wurden die Bootsschuhe aus Feuchtigkeit abweisendem Elchleder gefertigt, heute wird fettgegerbtes Rindsleder verwendet. Das Oberleder sowie die Messingösen sind salzwasserbeständig.
Das hier abgebildete Schuhpaar hat mir nun einen Sommer lang während meiner Freizeit, und im Urlaub am Strand auch barfuß getragen, gedient. Bevor es zum Überwintern den Dachboden hüten muss, sollte ihm eine angemessene Pflege zukommen, damit es für die nächste Saison einsatzfähig bleibt. Als Erstes entferne ich die alten 120 cm langen Lederschnürsenkel. Neue, zusammen mit einer passenden Einfädelhilfe, eine Nadel mit Hohlgewinde..
Diese Schuhe pflegen sich verhältnismäßig einfach: Sie werden mit Burgol-Schuhreiniger von innen und außen gründlich abgewaschen. Dazu gebrauche ich einen üblichen Haushaltsschwamm. Wichtig ist, dass der Schuhreiniger nicht abgespült wird. Lassen Sie die Schuhe einfach mit den eingelegten Spannern trocknen. So führen Sie nämlich dem fettgegerbten Leder zusätzlich evtl. verlorengegangene Gerbstoffe wieder zu.
Nachdem die Schuhe über Nacht vollkommen trocknen konnten, werden sie mit BURGOL Lederfett leicht eingerieben. Wenn Sie die Ledersenkel vorher einfetten verdrehen sie sich nicht so schnell und fransen auch nicht so schnell aus.Dann werden die neuen Schuhbändel mittels der Einfädelhilfe von der Ferse beginnend durch die Messingösen eingezogen. Dies hat den Vorteil, dass die Enden vorne gleich lang sind. Da man Bootsschuhe sowie andere Schuhe aus Fettleder nicht aufpoliert trägt, werden sie abschließend lediglich noch aufgeleistet und sind dann fertig für die Winterruhe.
Schuhpflegetipps für mehrfarbige Schuhe
am Beispiel Spectator
Dieser Schuh wurde berühmt in der amerikanischen Jazz-Szene der 1920er und 30er Jahre. Charakteristisch ist sein auffälliger Schwarz-Weiß-Kontrast. Er stand zu jener Zeit symbolisch für den Schulterschluss von schwarzen und weißen Musikern.
Genaugenommen müsste der Spectator eigentlich als Wingtip Full Brogue Oxford bezeichnet werden, da er über eine lang gezogene aufgesetzte Flügelkappe mit reichhaltigen Lyralochungen verfügt.
Die Pflege des Klassikers mit der weißen Grundfarbe und den zusätzlichen schwarzen Schaftteilen mag kompliziert anmuten, ist sie jedoch gar nicht:
Aufmerksamkeit sollte zuerst den weißen Schaftflächen gewidmet werden. Diese sind mit der weißen BURGOL Schuhpomade einzureiben. Direkt im Anschluss kümmern Sie sich mit der schwarzen Schuhpomade um die entsprechenden Schaftteile. Bei beiden Aufträgen ist etwas Fingerspitzengefühl mit dem Lappen gefragt. Sollte dabei versehentlich doch etwas Schuhpomade auf den jeweils farblich unpassenden Teil geraten, so wischen Sie diese umgehend mit einem sauberen Tuch wieder ab, bevor sie eintrocknen kann. Alternativ hilft auch das vorbeugende Abkleben, beispielsweise mit kleinen selbsthaftenden Notizzettelchen.
Für das abschließende Polieren – wobei die Aushärtezeit der Schuhpomade eingehalten werden muss – nutzen Sie dann eine noch reine Stelle des Auftragstuches. Der Einsatz einer Feinpolierbürste bietet sich hier allein auf der Flügelkappe an, da es ansonsten zu unschönen Farbverschmierungen kommt.
am Beispiel Colonials
Schuhe im Colonialstil wurden ursprünglich für tropisches Klima, d. h. große Hitze sowie hohe Luftfeuchtigkeit konzipiert. Britische Forscher, Abenteurer und Offiziere trugen sie bereits im vorletzten Jahrhundert durch alle Teile der Welt.
Ihr feines Leinengewebe reduziert Schweißbildung sehr effektiv und bietet darüber hinaus einigen Tragekomfort.
Hinsichtlich der Reinigung sowie Pflege dieses Schuhs orientieren Sie sich am besten an der Beschreibung zu den Spectators, mit zwei Ausnahmen:
- Statt weißer muss natürlich braune Schuhpomade verwendet werden. Sieben verschiedene Töne stehen dabei im BURGOL-Sortiment zur Auswahl.
- Kleben Sie die Leinenbereiche immer ab!
Schuhpflege von Schuhen aus Shell-Cordovan
Zu den hochpreisigen Lederarten zählt das Cordovan. Das, aus den Hinterpartien – beiderseits der Kruppe – von Pferden gewonnene, Leder erfreut sich großer Beliebtheit (siehe Horween). Der Gerbungsprozess auf pflanzlicher Basis dauert mehrere Monate und schließt mit einer intensiven Fett- sowie Ölbehandlung. Er fällt dementsprechend langwierig aus, erbringt aber hinsichtlich dieses Aufwands nur eine relativ geringe Ausbeute: Lediglich ein Paar Schuhe kann aus den sogenannten Shells bzw. Spiegeln des Pferdes hergestellt werden. Deswegen kostet Shell Cordovan auch recht viel. Dafür verfügt das Leder jedoch über einen einzigartigen Glanz, hohe Robustheit und ist zudem beinahe wasserdicht. Gehfalten können ob seiner Elastizität fast ausgeschlossen werden, es nildet höchstens leichte Wellen. Außerdem wird Shell Cordovan im Laufe der Zeit zunehmend geschmeidiger und bildet eine wunderschöne Patina.
Bei der Pflege gibt es eigentlich kaum Unterschiede zum Kalbsleder. Nehmen Sie für Ihre Cordovan-Schuhe wie gewohnt BURGOL Cordovanpomade zur Hand. Für Sohlenrand, -schaftwinkel sowie Absatz finden das BURGOL Schuhwachs Verwendung.
Da Cordovanleder am Ende der Gerbung recht stark gefettet und geölt wird (Fachbegriff: „Smearen“) kann es kurz nach der Neuanschaffung des Schuhs zu weißlichen Ausblühungen auf dem Schaft kommen. Panisch meinen hier manche Cordovan-Neulinge Schimmel auszumachen, dabei handelt es sich schlicht um ausgetretenes Schafsfett. Im Normalfall genügt dann ein Baumwolltuch zum Wegpolieren. Reicht dies nicht, dann greifen Sie zum Fön, erwärmen das Leder leicht und reiben das Fett wieder zurück in den Schaft. Im schlimmsten Fall wird es mit etwas Schuhwachs von der Lederoberfläche gelöst. Das Balsamterpentinöl darin eignet sich dafür hervorragend.
In der Anfangszeit genügen für die Pflege daher eine Staub- und Glanzbürste, da das Leder stark gefettet ist. Obwohl Shell Cordovan gute hydrophobe Eigenschaften hat, sollten Sie kurz nach dem Kauf direkten Wasserkontakt vermeiden. Geschieht dies dennoch, entstehen an den betroffenen Stellen winzige Aufwerfungen. Wen diese stören, der kann sie wie nachfolgend beschrieben problemlos glätten.
Kratzer, Aufwerfungen, Falten - aus Cordovan gefertigte Schuhe pflegen mit dem Shoebone
Cordovan verfügt über keine echten Narben. Damit bezeichnet man die Lederoberfläche, welche nach Entfernen der Hornschicht der Haut bei allen anderen Glattledern die Oberfläche bildet. Mögliche Kratzer und Einschnitte im Leder können dadurch leicht geheilt werden. Ebenso lassen sich Falten einfacher aus dem Pferdeleder entfernen als es beim Kalb der Fall wäre.
Zunächst bestücken Sie Ihre Cordovan-Schuhe mit passgenauen Schuhspannern, um einen festen Gegendruck während der Arbeit aufzubauen. Tragen Sie dann auf die beschädigte Stelle Cordovanpomade in der passenden Farbe auf und reiben Sie mit einem harten, nicht kratzigen Gegenstand, beispielsweise einem Shoe Bone oder Sleeking Bone, in druckvollen kreisenden Bewegungen über das Leder hinweg, bis die schadhafte Stelle nicht mehr sichtbar ist. Zur Minimierung der Reibung während dieser Prozedur bringen Sie zwischendurch immer wieder etwas Cordovanpomade auf. Nicht ungewöhnlich ist es, wenn die behandelte Schramme nach der „Erstversorgung“ etwas glänzender erscheint als deren nähere Umgebung. Für einen optischen Ausgleich bearbeiten Sie einfach mit der BURGOL Cordovanpomade den kompletten Schaft.
Richtiger Umgang mit nassen Schuhen
Was tun, wenn einen das Wetter überrascht und die Schuhe mehr oder weniger durch- nässt werden? Nun, zunächst nach Möglichkeit bald die Schuhe ausziehen und keine längeren Strecken in den nassen Schuhen gehen. Denn nasse Schäfte verlieren durch Belastung leicht ihre Form (Nasses Leder ist „zügig“ – denken Sie zum Beispiel an ein nasses Fensterleder.) und der Gesundheit des Trägers ist es auch nicht zuträglich. Nehmen Sie auch die Schnürsenkel raus und öffnen Sie den Schuh so weit wie möglich. Das Trocknen der Schuhe darf nicht durch Temperaturerhöhung beschleunigt werden. Dadurch käme es eventuell zu einer irreversiblen Strukturveränderung des Leders. Das ehemalige Fasergeflecht wird dabei glasähnlich, hart und spröde, und reagiert auch so: Es droht zu brechen. Stattdessen stopfen Sie die Schuhe mit einem saugfähigen Material aus. Zeitungspapier eignet sich sehr gut. Das feucht gewordene Papier hin und wieder gegen trockenes Papier auswechseln. Ist der Schuh dann nur noch leicht feucht, legen Sie den Schuhspanner ein. Dadurch erhält der sich beim Trocknen wieder zusammenziehende Lederschaft seine alte Passform zurück.
Wenn die nassen Schuhe Ledersohlen haben, hängen Sie die Schuhe zum Trocknen an den Schnürsenkeln auf, damit auch von unten Luft an den Schuh herankommt. Notfalls legen Sie die Schuhe auf die Seite. Achten Sie darauf, die nassen Ledersohlen nicht mit Eisen (zum Beispiel Gitterroste) in Kontakt zu bringen. Das gäbe nicht mehr zu entfernende schwarze Flecken im Leder. Um beim Trocknen eventuell entstehende Wasser-, Fett- oder Gerbstoffränder zu verhindern, können Sie die noch leicht feuchten Schuhe bereits mit dem Schuhpomade einreiben: Poliert wird der Schuh wenn er dann völlig trocken geworden ist. Anschließend erhält die Ledersohle eine Sohlenölkur.
Die Ledersohle pflegen
Es ist der Schaft der Schuhe, der dem Betrachter sofort ins Auge sticht. Dementsprechend liegt das Hauptaugenmerk der Pflege auf dem Oberleder. Unter den Schuh wird zwar kaum jemand schauen und doch benötigt auch dieser Bereich volle Aufmerksamkeit. Oft sind hochwertige Herrenschuhe mit einer Laufsohle aus Leder ausgestattet. Sie ist, wenn man so will, ein gewisses Qualitätsmerkmal eines wirklich guten Schuhs.
Wie jedes andere Leder benötigt auch sie Pflege, gleichwohl kann sie der Besitzer bei Beschädigung jederzeit vom Schuhmacher austauschen lassen. Mit dem richtigen Pflegemittel behandelt, kann dieser Moment jedoch um einiges hinausgezögert werden.
Wann und wie ist Ledersohlenöl aufzutragen?
Laufen Sie Ihre Schuhe ruhig ein wenig ein. Die Ledersohle wird sich noch verdichten. Sollte sie Ihnen anfangs zu glatt erscheinen, können Sie sie durchaus auch mit etwas Sandpapier aufrauen. Eigentlich ist dies jedoch nicht nötig, denn dafür wird schon der Straßenasphalt sorgen. Ist die Sohle dann soweit, dass sie nicht mehr glatt und brandneu erscheint, empfiehlt es sich, sie mit dem Ledersohlenöl von BURGOL zu behandeln.
Wischen Sie die Sohle vorher mit einem feuchten Lappen ab und tragen Sie dann das Ledersohlenöl mit einem Pinsel auf. Achten Sie dabei darauf, dass kein Öl dabei auf das Oberleder gelangt. Es würden hässliche Flecken entstehen, die Sie nicht mehr herausbekommen. Wiederholen Sie den gleichmäßigen Auftrag bitte so lange, bis die Sohle flächig bedeckt ist. Durchtränken Sie die Ledersohle nicht mir Ledersohlenöl. Es besteht sonst Gefahr, dass das Öl in das Schaftleder zieht.
Die behandelten Schuhe lassen Sie dann am besten seitlich auf einer Plastiktüte liegend trocknen. Auf dieser Grundversorgung aufbauend können Sie diesen Vorgang alle paar Monate wiederholen. Dann reicht übrigens deutlich weniger Öl, da sich vieles noch in der Sohle befindet. Letztlich helfen Sie dabei, die positiven Eigenschaften der Ledersohle langfristig zu erhalten.
Übrigens ist es nicht zu allererst die Wasserabweisfähigkeit, die Sie mit der Ölkur erhöhen, sondern Sie erhalten damit vielmehr die Biegsamkeit der Sohle. Gute Sohlen sind bereits ausreichend wasserdicht. Allein im Laufe der Zeit werden eingelagerte Fette und Öle durch feuchte Untergründe ausgewaschen. Als Ergebnis kommt es dann zu einer zunehmenden Versprödung und Verhärtung der Ledersohle. Der Einsatz des Ledersohlenöls hilft dies zu vermeiden.
In den Sommermonaten genügt eine einmalige Auffrischung. Allein während der nasskalten Jahreszeit empfiehlt sich ein mehrmaliger Auftrag, je nach Häufigkeit des Nässekontakts. Im Endeffekt sättigt das von Gerbermeister Andreas Ollert entwickelte Ledersohlenöl von BURGOL das Leder, vermindert den Abrieb und führt zu einer höheren Wasserabweisung. Durch dessen Anwendung wird die Lebensdauer der Ledersohle verdoppelt. Eine Expertise des deutschen Lederinstituts konnte dies bestätigen.
Noch ein wichtiger Hinweis: Das Ledersohlenöl sollte nicht bei geklebten Sohlen angewendet werden, da in seltenen Fällen die Klebeverbindungen durch das Öl irreversibel beschädigt werden könnten.
Neue Schuhe das erste Mal pflegen
Obwohl neue Schuh natürlich ab Werk ein Finish erhalten, macht es Sinn sie vor dem ersten Tragen mit einer pflegenden Schuhcreme, der Burgol Schuhpomade zu pflegen. Das Leder neuer Schuhe ist oftmals sehr trocken. Die Schuhpomade führt pflegende Stoffe zu und hält das Leder geschmeidig. Ein dünne Schicht Schuhwachs bringt zusätzlich Glanz auf die neuen Schuhe. Abgesehen von billigem Schuhwerk, wo oft nur eine Art Schnellglanz aufgesprüht wird, die keine Nahrung und keinen Schutz bietet, sollten auch hochwertige Schuhe eine frische Pflege und Schutzschicht erhalten. Denn die im Werk verabreichte Pflege verändert sich chemisch, wodurch der Schutz langsam nachlässt.
Die erste Grundpflege ist recht einfach: Sie entfernen die Schnürsenkel und streichen das Oberleder dünn mit der farblich passenden BURGOL Schuhpomade ein. Eine Auftragbürste ist hier hilfreich, da sie in jeden Winkel und Spalt reicht. Zumindest der Schaft-Sohlenwinkel am unteren Schaftrand sollte gründlich eingelassen werden, weil man in der Alltagspflege vielleicht doch eher geneigt ist, diese Stelle zu vernachlässigen. Lassen Sie die Creme nun mindestens eine halbe Stunde einziehen beziehungsweise aushärten. Anschließend wird der Schaft wie üblich geglänzt. Dabei kommt es nicht auf höchste Brillanz an, weil Sie nämlich im nächsten Arbeitsgang das Oberleder gleich noch einmal mit dem BURGOL Schuhwachs einreiben; nur lassen Sie diesmal das Schuhwachs mehrere Stunden oder über Nacht aushärten, bevor Sie die Schuhe zu Glanz wienern. Danach sind Ihre neuen Schuhe optimal auf die Alltagsbelastungen vorbereitet.
Wenn Lederlaufsohlen unter den Schuhen sind, meiden Sie nach Möglichkeit in der ersten Zeit feuchte Untergründe. Erst nach ein paar Mal Tragen sind die Ledersohlen so weit, dass Sie auch bei Nässekontakt keinen übersteigerten Abrieb erleiden. Dann können Sie Ihre Sohlen auch erstmals mit dem BURGOL LEDERSOHLENÖL behandeln.
Schuhkosmetik
Wer seine ersten Erfahrungen mit verschiedenen Schaftledern gesammelt hat, die wenigen Grundregeln der Schuhpflege kennt, und danach strebt noch etwas mehr zu machen, der kann sich alsbald der Schuhkosmetik, einer Art hohen Schule der Pflegekunst zuwenden. Denn wem es Spaß macht, seine Schuhe zu pflegen, und wer darin nicht ausschließlich eine lästige Pflichtübung sieht, der wird hieran seine helle Freude haben. Viele Freunde guten Schuhwerks berichten, dass ihnen die Pflege ihrer Schuh Freude bereitet. Sie sehen es nicht als Arbeit an. Vielmehr ist es eine kontemplative Tätigkeit, bei der man wunderbar entspannen kann.
Wer das erfahren hat, bringt gewiss auch etwas Experimentierlust und Kreativität mit. Beides ist bei der Schuhkosmetik sehr hilfreich. Misserfolge sind nahezu ausgeschlossen. Für den Anfänger sind die Ergebnisse noch nicht so exakt vorhersehbar wie für die alten Hasen. Doch die Erfolge sind garantiert und spornen zu neuen Taten an. Was erwartet Sie bei der Schuhkosmetik?
Hochglanzpolitur, Antikfinish, Ledertiefenreinigung und Farbaufbau, so lauten die Stichworte der fortgeschrittenen Pflegekunst, zu deren Geheimnissen Sie in der Fortsetzung dieser Schuhpflegehilfe mehr erfahren.
Schauen Sie also wieder vorbei und sammeln Sie bis dahin ein wenig Erfahrung im Gebrauch des BURGOL Schuhwachses in verschiedenen Farben. Und erfreuen Sie sich an der überragenden Pflegewirkung einer der Besten – wenn nicht gar DER besten Schuhcreme, der BURGOL Schuhpomade.
Vielen Schuhliebhabern ist die normale Glattlederpflege, so wie wir sie im ersten Teil beschrieben haben, nicht genug. Einst waren es nur die Butler, die Ordonanzen hoher Offiziere und die Schuhpflegespezialisten in den First-Class-Hotels, die es verstanden, aus einem Schuh mit dem richtigen Knowhow ein kleines Kunstwerk zu schaffen. Mittlerweile machen es sogar einige innovative und kreative Schuhmacher im Kundenauftrag. Und die jährlichen Treffen von Berlutis Swann Club, wo mit Smoking bekleidete Gentlemen mit Champagner Wasserpolituren erzeugen, ziehen die Aufmerksamkeit der Presse auf sich. Dieser Teil unserer Schuhpflegehilfe wendet sich deshalb an die Pflegebegeisterten, an die Experimentierfreudigen und Neugierigen unter den Schuhfreunden; aber auch an Professionals und all diejenigen, denen die bereits im ersten Textteil beschriebene Grundpflege für Tragekomfort, Werterhalt und gepflegtes Äußeres nicht ausreicht, die mehr aus ihren Schuhen machen wollen.
Verständlich, dass immer mehr Schuhbegeisterte über den Tellerrand der gewöhnlichen Schuhpflege hinausblicken. Denn wer zum ersten Mal die erstaunlichen Resultate einer Hochglanzpolitur oder eines gekonnten Antikfinishs sieht, möchte das auch einmal selbst ausprobieren. Und wer seinen Schuhen mehr Aufmerksamkeit schenkt, so wie wir es mit all den Dingen tun, die uns lieb und teuer sind, der entwickelt ganz von alleine neue Ideen und Bedürfnisse. Der Derby, dessen brauner Schaft einst beim Kauf noch reizvoll erschien, schimmert in den daran gewöhnten Augen seines Besitzers inzwischen nur noch in „langweiligem” Braun. Ließe sich der Schaft nicht farblich noch interessanter gestalten? Vielleicht mit etwas mehr optischer Tiefe in der Oberfläche, oder dem reizvollen Anschein eines antiken Leders? Und könnte das Ganze abschließend in einem beinah spiegelnden Hochglanzfinish erstrahlen?
Mit der hohen Schule der Pflegekunst lassen sich solche Wünsche in die Realität umsetzen. Und mit einem Premium-Schuhwachs, wie dem Schuhwachs von BURGOL, sowie etwas Experimentierfreude, ein wenig Übung und den hier „verratenen” Tricks steht dem Gelingen nichts mehr im Weg.
Wenn Sie sich an die hier gegebenen Ratschläge halten, werden Sie von Anfang an Erfolge erzielen. Das motiviert und mit zunehmender Erfahrung und Übung werden Sie vielleicht auf eigene Ideen kommen. Denn es führen verschiedene Wege zu einer Hochglanzpolitur oder einem Antikfinish. Jeder „Schuhkosmetiker” entwickelt mit der Zeit seine eigenen Vorlieben und Methoden. Einer der Gründe, weshalb Schuhpflegeseminare so beliebt sind, denn abgesehen von dem lehrreichen Input, treffen sich dort sowohl Pflegenovizen wie auch ausgesprochene Schuhpflegefans. Diese lebendige Mischung aus neugieriger Unerfahrenheit und den Tricks der „alten Hasen” erzeugt das hochkreative Potential solcher Veranstaltungen.
Leder ist nicht gleich Leder
Eine häufig unbeachtete und unterschätzte Tatsache, die aber insbesondere den unerfahrenen Schuhkäufern zu schaffen machen mag, sind die unterschiedlichen Lederarten. Denn ein Schaft aus durchgefärbtem Kalbsleder kann verschieden auf die Schuhpflege ansprechen. Was bisher gut funktionierte, scheint plötzlich nicht mehr klappen zu wollen. Anfänger neigen dann dazu, die Ursache in ihrem vermeintlichen Unvermögen zu sehen, doch oft ist es das Leder selbst, welches anders als gewohnt reagiert. Schließlich ist Leder eine Haut.
Für die Pflege von Alltags- und Businessschuhen gilt es zu allererst zwischen deckgefärbtem und durchgefärbtem Leder zu unterscheiden. Die durchgefärbten Leder werden auch Anilinleder oder auch offenporiges Leder oder naturbelassene Leder bezeichnet.
Die deckgefärbten Leder haben eine Zurichtung auf der Oberfläche, die zwar eine Hochglanzpolitur zulässt, sich aber kaum für ein Antikfinish und nicht für einen grundlegend neuen Farbaufbau eignet. Deckgefärbte Leder finden Sie vornehmlich in den unteren Preisklassen von Schuhen. Leider auch sehr oft bei teuren Damen- und Herrenschuhen mit wohlklingenden Designerlabels. Die Lederoberfläche wirkt strukturlos glatt und der Schaft sieht immer ein wenig „lackiert” aus. Durch den abdeckenden Farbauftrag lassen sich Narbenfehler, also Fehler in der Oberfläche des Leders, einfach kaschieren. Beim heutigen Mangel an hochwertigen und fehlerfreien Ledern, wird die Pigmentfärbung, wie die Deckfärbung auch genannt wird, in erster Linie bei Ledern mit Fehlern in der Oberfläche verwendet.
Umgekehrt haben höherpreisige Schuhe in der Regel transparent- oder durchgefärbte Oberleder. Bei dieser Technik der Lederfärbung ziehen die löslichen Anilinfarben direkt auf die einzelne Lederfaser, sodass das Narbenbild (die für jede Lederart so charakteristische Oberfläche) weiterhin gut erkennbar bleibt und deren Fehlerfreiheit offensichtlich ist. Aber auch unter den Anilinledern, wie durchgefärbte Leder traditionell bezeichnet werden, gibt es unterschiedliche Zurichtungen (Abschlussarbeiten der Lederfabrik, die vornehmlich das Aussehen und den Griff des Leders bestimmen). Da verwundert es nicht weiter, dass vermeintlich gleiche Leder auf die Pflegemaßnahmen verschieden reagieren können. Und weil Leder schließlich ein Naturprodukt ist, sind Unterschiede sogar von Haut zu Haut vorhanden. Insgesamt kann es so zu einer Vielzahl sich gegenseitig beeinflussender Faktoren kommen, welche die Schuhpflege nie eintönig werden und einen erfahrenen Schuhpflegeexperten immer wieder dazulernen lässt.
Wie unterscheidet man nun durchgefärbtes von deckgefärbtem Leder? Das auch als Anilin-, „offenporig“ oder „naturbelassen“ bezeichnete Leder ist, ob seiner feinen Struktur, welche sogar die Haarkanäle erkennen lässt, das hochwertigere. Es fühlt sich einerseits wächsern an und wirkt andererseits optisch eher matt. Für die Fertigung wird ausschließlich auf Häute höchster Qualität zurückgegriffen. Wegen der fehlenden Pigmentschicht sowie sonstiger Versiegelungen müssen allerdings gewisse Anfälligkeiten gegen Verschmutzungen jeder Art und ebenso Ausbleichungseffekte durch Lichteinstrahlung in Kauf genommen werden.
Hier noch ein simpler Test zur Unterscheidung von deck- und durchgefärbtem Leder: Ein Wassertropfen zieht bei deckgefärbtem Leder nicht ein, er bleibt auf dem Leder stehen und perlt ab. Bei durchgefärbtem oder offenporigem Leder zieht ein Wassertropfen langsam in das Leder ein und ist als dunkler Fleck solange sichtbar bis er abgetrocknet ist.
Links deckgefärbtes Leder, rechts offenporiges Anilinleder
Die Atmungsaktivität bei durchgefärbtem Leder liegt bei ca. 90 %, bei deckgefärbtem Leder jedoch nur bei etwa 20 %. Dies wirkt sich erheblich auf das Fußklima und Wohlbefinden des Trägers aus.
Um die Atmungsaktivität des Schaftleders sowie den Schaft vor mechanischen und äußeren Einwirkungen und vor Feuchtigkeit zu schützen, wird das offenporige Leder hochwertiger Schuhe im Werk oder beim Maßschuhmacher mit einem Schuhwachs aus der Blechdose gefinisht, welche die Atmungsaktivität (Wasserdampfdurchlässigkeit) erhält. Dies wird in großen Manufakturen mechanisch und in kleinen Betrieben, die rahmengenähte Schuhe zu einem Preis von 400 - 1.000 Euro anbieten, sehr aufwendig von Hand ausgeführt. Mehrere hauchdünne Wachsschichten werden aufgetragen und mit verschiedenen Bürsten und Techniken aus- und feinpoliert. Jeder hat da im Laufe der Zeit seine eigene, geheime Rezeptur entwickelt.
Durchgefärbte Leder eignen sich für Pflegeexperimente besser als deckgefärbte.
Ausführliche Informationen über die verschiedensten Lederarten finden Sie auch unter: www.lederzentrum.de
Wasserglanzpolitur
Jede Schuhfarbe eignet sich für eine Wasserpolitur. Wichtig ist nur das verwendete Schuhwachs, weil ausschließlich ein Schuhwachs mit harten Wachsen, wie das Burgol Schuhwachs, hierfür in Betracht kommt. Es erleichtert erheblich die Arbeit, wenn für die erste Wasserglanzpolitur ein altes Schuhschätzchen genommen wird. Und zwar aus zwei Gründen: Ist ein Schuh schon häufig mit Dosenwachs gepflegt worden, besitzt er bereits eine gute Hartwachsbasis. Und als eingetragener Schuh hat er Gehfalten ausgebildet. Würden Sie nämlich einen neuen, ungetragenen Schuh zu Hochglanz wasserpolieren, brächen eventuell schon bei der ersten Benutzung die Wachsschichten und der Schuh böte ein unschönes Erscheinungsbild mit feinen Rissen im Wachs oder abblätternden Stellen. Ein Risiko, das sich auch bei einem getragenen Schuh nicht völlig ausschließen lässt. Grund für manche Schuhkosmetiker nur die Schuhspitze in strahlendem Hochglanz erscheinen zu lassen. Da der restliche Schaft größtenteils vom Hosenbein bedeckt ist und die Spitze am meisten ins Auge fällt, ein probates Mittel, um unerwünschte Nebeneffekte von Anfang an auszuschließen.
Nehmen Sie also am besten einen gut gepflegten etwas älteren Schuh und behandeln Sie ihn zunächst, wie im ersten Teil beschrieben. Nach dem Auftragen und Aushärten der Schuhcreme beginnen Sie mit der Wasserpolitur. Hierfür brauchen Sie ein Auftragstuch (mit einer Auftragsbürste funktioniert das nicht) und ein wenig Leitungswasser. Dafür benötigen Sie kein spezielles Gefäß. Es reicht der auf dem Kopf liegende Deckel der Wachsdose. Nehmen Sie mit dem um die Fingerspitzen gewickelten Tuch etwas farblich passende oder ein wenig dunkleres Schuhwachs auf und dippen Sie diese Stelle kurz in das bereit gestellte Wasser. Nur ein klein wenig. Dann verreiben Sie das Schuhwachs mit sanftem Druck kreisförmig auf dem Schaft. Verreiben Sie das mit Wasser benetzte Wachs länger als gewöhnlich. Dabei werden Sie bemerken, dass sich ein zunehmender Glanz beginnt einzustellen. Nehmen Sie wieder ein wenig Wachs auf, benetzen es und verstreichen es auf dem Schaft. So polieren Sie all die Stellen des Schaftes, die Sie in Hochglanz strahlen sehen wollen. Immer wieder Wachs aufnehmen und mit ein paar Wassertropfen angereichert auf dem Schaft verreiben.
Wie viel Zeit Sie der Wasserpolitur widmen, bleibt Ihnen überlassen. Zehn Minuten sind schon ausreichend, um einen beeindruckenden Glanz zu erzeugen. Doch wer es mag, kann ruhig länger Polieren. Nicht wenige entspannen sich bei dieser Tätigkeit. Und je länger Sie Polieren, um so lacklederähnlicher wird der Glanz. Wobei im direkten Vergleich zum Lackschuh, ein top wasserpoliertes Glattleder trotzdem anders wirkt. Der Effekt lässt sich schwer beschreiben, der Glanz sieht irgendwie edler und tiefer aus. Und im Gegensatz zum Lackschuh ist der hochglanzpolierte Schuh nicht so kratzempfindlich und weiterhin atmungsaktiv. Die obige Abbildung der zwei Schuhspitzen eines Fullbroguepärchens verdeutlicht den Unterschied zwischen einem normal glanzgebürsteten und einem wasserpolierten Schuh: Links im Bild die Spitze des glanzgebürsteten Schuhs, daneben der Schuh mit wasserpolierter Flügelkappe. Weil diese Wasserpolitur keine Verunreinigung der Umgebung verursacht, soll es Schuhfreunde geben, die gemütlich im Wohnzimmersessel sitzend, nur mit einer Schürze geschützt, so ihre Schuhe zu ungeahntem Glanz bringen. So auch der abgelichtete Schuhpflegeexperte Miquel Font aus Paris, den weder weißes Hemd noch Krawatte daran hinderten, auf einer Messe BURGOL in verschiedenen Farben intensiv auszuprobieren, um danach ebenfalls zu dem Schluss zu gelangen, dass Burgol das beste ihm bislang unter die Finger gekommene Schuhwachs ist. Die sichtbare Außenkante von Sohle und Absatz erhält eine Wasserpolitur nach Großväter Sitte: Ein wenig Speichel auf die Fingerspitze gegeben und auf Lappen oder Absatzmantel verteilen und polieren, polieren, polieren. So stellt sich auch an diesen Stellen alsbald hoher Glanz ein. Und das Leder ist zugleich vom Wachs versiegelt.
Geben sie dem Wasser ein zwei Tropfen Essig bei. Das steigert den Glanz nochmals. Und übertreiben Sie es zu Beginn nicht gleich. Wenn Sie nämlich zu viel Wasser verwenden, kann es ihnen passieren, dass sich die bereits mühevoll aufgebrachten und polierten Wachsschichten auf einmal vom Leder lösen. Dennoch wichtig, dass immer ein hauchdünner Wasserfilm zwischen dem Wachs auf dem Lappen und dem Wachs auf dem Schaft ist, damit Sie die Wachsoberfläche so glatt wie möglich bekommen. Erfahrung macht den Meister. Ein einmal zu Hochglanz wasserpolierter Schaft wird auch bei einer normalen Politur weiterhin den Hochglanzcharakter bewahren. Zwar nicht mehr so extrem ausgeprägt, aber immer noch deutlich erkennbar. Die zukünftige Pflege der wasserpolierten Schuhe geht zudem schneller vonstatten, da weniger Schmutz an der glatten Oberfläche anhaftet und sich der Glanz beim normalen Polieren mit Tuch oder Bürsten schnell einstellt.
Variationen der Wasserglanzpolitur
Wenn Sie schon ein Wasserglanzexperte sind, dann variieren Sie Ihre gewohnte Methode. Hier ein paar bewährte Anregungen: Wasser auf den eingekremten Schaft träufeln und mit dem Tuch in langen Strichen verteilen und polieren. Nehmen Sie dabei immer eine Stelle des Lappens die Wachsspuren zeigt. Oder den eingeschmierten Schuh mit einer leicht befeuchteten Bürste (die Haarspitzen kurz in Wasser tauchen und an der Schürze vor der Brust einmal kurz abtupfen) polieren. Schuh nicht erst grundpflegen und das Wachs aushärten lassen, sondern gleich im ersten Auftragsgang die mit Wasser benetzte Creme aufbringen. - Es gibt noch viele andere gut funktionierende Wasserpoliturtechniken. Wir möchten Ihnen nicht zu viele Varianten vorstellen, denn am Schönsten ist es, wenn Sie bei der Pflege von selbst neue Techniken entwickeln, und bewährte Methoden verfeinern. Lassen Sie ihrer Experimentierlust freien Lauf. Das links oben abgebildete Schuhpaar demonstriert noch einmal den optischen Unterschied, der sich mit einer Wasserglanzpolitur im Vergleich zu einer trickreichen Bürstenpolitur (mit Tuch und Nylonstrumpf ummantelte Glanzbürste) erreichen lässt. Der wasserpolierte Schuh (links im Bild) glänzt intensiver, reicher und tiefer, wodurch das Schwarz noch schwärzer wirkt.
Antikfinish
Experimentierfreude ist besonders wichtig für die Kreation eines Antikfinishs. Unter einem Antikfinish ist eine Oberflächengestaltung zu verstehen, wodurch das Oberleder den Anschein eines gepflegt gealterten Schuhs erzeugt. Wird nämlich ein hochwertiges Außenschaftleder regelmäßig gepflegt, entsteht ganz von selbst im Laufe der Jahre eine wundervolle Patina.
Patina?
Eigentlich beschreibt dieser Ausdruck einen sich im Laufe der Jahre durch atmosphärische Einflüsse auf Kupfer und Kupferlegierungen bildenden schützenden Überzug. Doch ursprünglich bezeichnete man damit ein Glanzmittel für Felle und ein Firnis (eine Flüssigkeit, die eine rasch trocknende, durchsichtige Schutzschicht ergibt). Und so will dieser Begriff auch bei Schuhen verstanden sein: Die Patina, als Ausdruck einer edel aussehenden, gepflegt gealterten Lederoberfläche, entsteht nach und nach durch die feinen, beim Tragen der Schuhe nicht zu vermeidenden Minischäden des Schafts. Kleine alltägliche Verletzungen des Oberleders, die durch die regelmäßige Schuhpflege nur als unzählige, winzige dunkle Streifen in ihrer Gesamtheit der Oberfläche „Leben” geben und eine gewisse optische Tiefe in die Oberfläche bringen. Die Patina erzählt stumm die (Leidens-)Geschichte des Leders und bezeugt zugleich dessen hohe Qualität und seine sorgsame Pflege. Die Lederqualität eines billigen Schuhs hätte erst gar nicht die notwendige Standzeit, damit sich eine Patina entwickeln könnte. Denn dafür braucht es einige Jahre. Und ohne eine über die Jahre hinweg gute Schuhpflege würde auch keines der bei Premiumschuhen üblichen Kalboberleder die Lebenszeit haben, um diese reizvolle Oberfläche zu bekommen (Shell Cordovan und die starken Vollrindleder von Bergschuhen schaffen das eher). Das erklärt, weshalb die Oberlederpatina der Schuhe als individueller Ausdruck der Persönlichkeit, als Qualitätsmerkmal und stummer Zeuge der Lebensgeschichte so geschätzt werden. Da liegt es nahe, dass Schuhfreunde auch neuen Schuhen gerne vorzeitig dieses edle Aussehen eines in Würde gealterten Schuhs geben möchten.
Wie und womit erzeugt man das edle Finish?
Damit Oberflächenverletzungen des Ledernarbens später als kleine dunkle Markierungen sichtbar sind, darf der Schuh nicht schwarz sein. Denn auf schwarzem Untergrund wären dunkle Stellen nicht abbildbar und ein Antikfinish bliebe unsichtbar. Auch eignen sich keine deckgefärbten Oberleder. Dort würden Schaftverletzungen nur eine partielle Zerstörung der Farbschicht bewirken, die darunterliegenden hellen Lederfasern zeigen und insgesamt ein schäbig kratzig-fleckiges Aussehen ergeben. Doch durchgefärbte Oberleder aller Braunschattierungen sind optimale Kandidaten für einen selbstkreierten optischen Alterungsprozess.
Es gilt dabei durch den Einsatz einer oder mehrerer tendenziell dunklerer BURGOL Schuhcremes sowie Schuhwachse die Illusion eines gealterten Schaftleders zu erzeugen. Gut, dass es die Schuhcreme in 14 Farbtönen und das Schuhwachs in 9 Farben und jeweils farblos gibt. Wichtig ist, dass Sie eine gute Schuhcreme nehmen, da diese Ihnen ausreichend Zeit lässt, das Finish zu erzeugen. Würden Sie die Schuhcreme aus einer Tube gebrauchen, trocknete diese so schnell, dass sie nur eine fleckig-wolkige Oberfläche hätten. Das mag eventuell auch reizvoll aussehen, doch wäre die Wirkung, anders, nicht so edel – eben nicht „antik”.
Um das Aussehen und die Wirkung eines selbstgemachten Antikfinishs möglichst genau bestimmen zu können, bedarf es Geduld und Übung. Doch lassen Sie sich nicht abhalten. Auch wenn es am Anfang zum Schluss etwas anders ausfällt, als Sie es sich eigentlich vorgestellt haben, ist es doch ein Antikfinish. Und falls Sie bei der Arbeit merken, dass es deutlich in die falsche Richtung geht, wischen Sie mit einer sauberen Stelle des Lappens die noch feuchte Schuhcreme einfach ab. Ist die Creme dafür schon zu stark getrocknet greifen Sie zu frischer Schuhcreme im Grundton des Leders. Wünschen Sie ein früher aufgebrachtes Antikfinish zu entfernen, eignet sich die Methode des neuen Farbaufbaus, wie weiter unten beschrieben. Sie brauchen jedenfalls keine Sorgen zu haben, das Aussehen des Schuhs endgültig zu verhunzen. Nur wenn sie von sehr hell nach sehr dunkel arbeiten wird es schwierig. In vielen anderen Fällen gibt es einen Weg zurück.
Schuhe mit vielen Außenschaftteilen und Lochverzierungen, wie beispielsweise Fullbrogues, eigenen sich auch für Neulinge in Sachen Antikfinish. Ihre vielen Kanten und Löcher helfen ganz von selbst den Anschein des Antiken zu erzeugen. An diesen Stellen, wie auch in den kleinen Falten des Schafts, bleibt von der dunkleren Creme etwas mehr zurück, so dass diese Parts später die kleinen, ein antikes Schuhleder ausmachenden, dunklen Stellen zeigen. Oder Sie kremen einen mittel- bis dunkelbraunen Schuh jedes 4. Mal statt mit der normalfarbigen Creme, mit ein wenig schwarzer Creme ein. Bei cognacfarbenen Schäften hat eine auf diese Weise eingesetzte rötliche Creme eine aparte Wirkung. Experimentieren Sie ein wenig mit dem Antrocknen. In der Regel werden die zusätzlichen Farbschichten schon kurz nach dem Auftragen poliert. Lassen Sie mehr Zeit verstreichen, wodurch, sieht der Effekt nach dem Glanzbürsten etwas anders aus.
Eine andere Arbeitsmethode geht so: Sie mischen direkt zur normalerweise verwendeten Schuhcreme (im Grundton des Oberleders) eine weitere in einem dunkleren Farbton hinzu. Geübte machen das direkt auf dem Oberleder. Dass dadurch einige Schaftbereiche etwas mehr von der dunklen Creme abbekommen, als andere, ist durchaus erwünscht. Das kappenbetonte Antikfinish, bei dem die Schuhspitze insgesamt dunkler erscheint, setzt bewusst auf diesen Effekt. Dieses Finish wird bei industriell gefertigten Antikfinishs bevorzugt, weil es sich auch mit maschineller Unterstützung (dunkle Creme auf die Kappe und mit der Bürstenmaschine schnellpoliert) und ohne größeren Aufwand realisieren lässt. Eine andere Variante besteht im Auftragen der zweiten dunkleren Creme mit einer normalen Glanzbürste. Dazu einfach ein wenig Creme mit der großen Bürste aufnehmen und anschließend den Schuh damit so lange bürsten, bis sich Glanz einstellt. Selbstverständlich können auch mehr als nur zwei Cremefarben ein schönes Finish bewirken.
Porentiefe Reinigung und neuer Farbaufbau
Die Motivationen für eine gründliche Schuhreinigung sind vielfältig. Manch einer wäscht seine Schuhe aus vermeintlich hygienischen Gründen regelmäßig, und andere nehmen die aufwendige Prozedur nur dann in Angriff, wenn es gilt einen Fleck zu entfernen oder ein grundlegend neues Finish gewünscht ist.
Waschen? - Schuhe pflegen mit Wasser
Die Schnürsenkel sind vor dem Waschen der Schuhe herauszuziehen, und befreien den Schuh als allererstes von lose anhaftendem Staub und Verschmutzungen mit einem nassfeuchten, weichen Lappen oder Schwamm (Spül oder Schwammtuch beziehungsweise der weichen Seite eines Geschirrschwamms). Ebenfalls das Schaftinnere feucht und gründlich auswischen. Mit dem nassen, von der vorherigen Verschmutzung befreiten Tuch/Schwamm nehmen Sie ein wenig Kernseife (oder einen Tropfen Haarshampoo) auf und reiben den Außenschaft sorgfältig ab. Gegebenenfalls hilft hierbei auch eine Naturhaarbürste (zum Beispiel eine Handwaschbürste). Gehen Sie damit gefühlvoll um, damit der Schaft keinen Schaden davonträgt. Achten Sie darauf, den Schaft gleichmäßig an allen äußeren Stellen zu reinigen. Eine Einwirkzeit ist nicht nötig, und Sie können direkt im Anschluss an das Einseifen den Schaft von außen wieder abspülen. Dazu reicht das tropfnasse, zuvor gründlich gespülte Tuch oder der Schwamm. Fließendes Spülwasser oder gar ein Untertauchen, wie beim Waschen von Raulederschuhen im ersten Textteil beschrieben, ist nicht nötig und auch nicht erwünscht. Eine Sichtkontrolle zeigt, ob das Schuhoberteil gleichmäßig sauber ist.
Im Fall von hartnäckigen Flecken kann der Gebrauch von Sattelseife (nicht bei Cordovan!) oder eines speziellen Lederreinigers helfen. Das ist aber hier nicht unser Thema. Ebenso wollen wir an dieser Stelle nicht auf die Tricks aus der Hexenküche eingehen, zu denen Radikalmaßnahmen wie das Abwaschen mit Aceton zählen, was auch jedwede nachträgliche Farbgebung aus dem Leder löst. Solche Bedürfnisse erfüllt Ihnen gerne ihr Schuhmacher. Er hat die notwendige fachliche Erfahrung und technische Ausrüstung.
Schaftlifting und Farbaufbau
Wenn Sie es geschickt angestellt haben, ist der Schaft des Schuhs von innen trocken. Ansonsten hilft ein kurzzeitiges Ausstopfen und Aufsaugen mit Zeitungspapier. Ist der Schuh insgesamt nur noch leicht feucht, leisten Sie ihn auf. Der Schuhspanner sorgt für den Formerhalt, wenn sich das trocknende Leder wieder zusammenzieht und bewirkt dabei ein leichtes Schaftlifting – kleinere Falten ziehen sich spurlos raus. Der noch leicht feuchte Schaft kann bereits mit frischer Creme eingelassen werden. Farblich orientieren Sie sich zunächst an der ursprünglichen Farbe. Im Zweifel verwenden Sie, abweichend vom Vorgehen beim Antikfinish, sogar eine etwas hellere Farbe. Keine Sorge, dunkler kann man den Schaft später jederzeit ohne großen Aufwand bekommen, doch der Weg zum helleren Erscheinen würde wieder eine Waschaktion erfordern. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, die Schäfte immer in der gleichen Reihenfolge einzucremen, so kann nie etwas vergessen werden.
Zunächst verteilen Sie die BURGOL Schuhpomade in der Grundfarbe des Schafts mit der Rahmenbürste rund um den Schuh in den Sohlenschaftwinkel oberhalb des Schuhbodens. Den restlichen Schaft cremen Sie am einfachsten mit einer Auftragbürste ein. Vergessen Sie die Randflächen des Absatzes und das Sohlengelenk nicht. Der hohe Naturfarbpigmentanteil der BURGOL Schuhpomade sorgt für den satten neuerlichen Farbaufbau.
Wechseln Sie die Bürste gegen ein Auftragstuch und streichen Sie damit nun polierend über den eingecremten Schaft. Das glättet die Wachsschicht provisorisch. Nach vollständigen Einziehen der Creme und dem Verdunsten der Lösemittel, kann der Schuh mit einer (Ziegenhaar)Bürste aufpoliert werden. Nehmen Sie den Schuh in Augenschein. Sollten Sie noch nicht zufrieden sein, helfen weitere dünne Schichten Schuhwachs, die alle einzeln in der beschriebenen Weise aufgetragen und blankgebürstet werden.
Farbmischung
Wünschen Sie abweichend von der Grundfarbe eine neue Farbgebung des Schafts, verwenden Sie entweder eine Schuhpomade in der gewünschten Farbe oder Sie mischen sich einen eigenen Farbton zusammen. Diesen individuell gewünschten Farbton können Sie sehr dezent gestalten oder auch auffällig und trendy, ganz wie es Ihnen gefällt - schließlich sind die Geschmäcker sehr vielfältig. Wir haben beispielsweise mit roter und blauer Burgol Schuhcreme einen auberginenen Farbton erreicht.
Um die Farben zu mischen empfiehlt es sich diese zunächst einzeln auf eine weiße Unterlage zu streichen. Das kann ein weißes Blatt Papier sein, oder eine abwaschbar beschichtete Platte. Wichtig ist nur, dass die Originalfarben der Schuhcreme deutlich erkennbar sind. Vertrauen Sie niemals dem Farbeindruck in der Dose, dieser täuscht häufig. Wenn Sie die Farben “pur” vor sich sehen, können Sie sie nach den Regeln der additiven Farbmischung zu neuen Farbtönen zusammen mischen (Rot mit Blau ergibt Magenta, Gelb mit Blau ergibt Grün usw.). Auf diese Weise können Sie in Eigenregie nahezu jede beliebige Farbe melieren.
Keine Zeit für Schuhpflege?
Falls Sie zur Gruppe der Schuhfreunde zählen, die zwar die beschriebenen schuhkosmetischen Effekte schätzen, aber nicht bereit sind dafür mehr als die übliche Pflegezeit zu investieren, brauchen Sie dennoch nicht darauf zu verzichten. Professionelle Schuhputzer, die seit einiger Zeit wieder manches Stadtbild bereichern, wie zum Beispiel Peter Borggreve vom BURGOL Shoe-Care-Service in Berlin, nehmen auch anspruchsvolle schuhpflegerische Aufträge entgegen.
Allen anderen Schuhpflegeenthusiasten wünschen wir viel Freude, gutes Gelingen und tolle Ergebnisse bei ihren eigenen Versuchen mit dem überragenden BURGOL Schuhwachs.
Special: Bröckeliges Schuhwachs für die Schuhpflege aufbereiten
Oftmals werden wir angerufen, dass die Hartwachscreme in der Dose, gleich von welchem Premiumhersteller, bröckelig geworden oder eingetrocknet ist. Wenn hochwertige Lösungsmittel wie z. B. Balsamterpentinöl verwendet wird, ist es ganz normal, dass die Hartwachspaste, wie sie in Österreich bezeichnet wird, schrumpft sowie sogar teilweise bricht. Dieses Verhalten zeichnet ein Schuhwachs hoher Qualität aus.
Hier die Lösung zum Schuhwachs von Burgol:
"Falls Ihr Schuhwachs anfängt bröckelig zu werden, können Sie die geöffnete Dose in einen Topf oder Pfanne legen und so viel Leitungswasser einfüllen, dass das Wasser bis ca. 0,5 cm unterhalb des Randes im Wasserbad steht. Nun können Sie dieTöpfe auf kleiner Hitze erwärmen und so lange warten, bis die Crème in der Dose vollständig flüssig ist. Es hat sich auch bewährt einige Tropfen Balsamterpentinöl beizugeben. Dann die Platte ausschalten und die Dose auf der Platte so lange im Wasserbad schwimmen lassen, bis das Wachs wieder eingedickt ist. (Es ist wichtig,dass das Schuhwachs langsam wieder abkühlt, deshalb bitte auf der warmen Platte auskühlen lassen!)
Diesen Vorgang können Sie beliebig oft wiederholen, die Qualität wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Da alle unsere Crèmen und Schuhwachse mit natürlichen Wachsen hergestellt sind, sollten sie nicht grösseren Temperaturschwankungen ausgesetzt werden. Bei Wärme werden sie – wie oben beschrieben – weich, bei Kälte sehr hart."
Special: Rote oder lila Schuhe?
Irgendwie gefiel mir die Farbe nie so richtig. Dies war auch der Grund, weswegen ich die Schuhe nur zweimal getragen hatte. Es handelte sich um hochwertige Schuhe, handeingestochen, rahmengenäht, mit einem von Originalleisten kopierten Schuhspanner ausgestattet und in perfekter Passform. Schon alleine diese Schuhspanner waren eine absolute Seltenheit.
Ich erinnerte mich an meinen Besuch in Paris im Jahre 2007 bei Berlutti sowie Aubercy und an ein Gespräch mit dem ehemaligen Werkstattmeister Didier Martinez von Berlutti, der mittlerweile für Aubercy designend und Maßschuhe fertigt.
In diesem Gespräch diskutieren wir auch das Finishen der Pariser Schuhmacher und tauschten unsere Erfahrungen auf diesem Gebiet aus. Im Grunde hatte ich unbewusst fast gleich gearbeitet, nur verwendete ich beim Waschen der Schuhe wenig aggressivere Mittel und keine Lederfarbe oder Deckcreme zur Beschleunigung der Effekte unter dem Hartwachs. Mit Lederseife, Burgol-Schuhreiniger, einer mit Naturborsten bestückten Nagelbürste sowie Entfärber versuchte ich so viel wie möglich Hartwachs und Appretur vom Schaftleder abzutragen und damit so nah wie möglich an die ursprüngliche Farbe des durchgefärbten Leders vorzudringen, wie auch das nachfolgende Bild zeigt.
Der nächste Schritt war das Eincremen des Schaftes mit reichlich blauer Schuhpomade. Hierzu nahm ich eine Tiegel- und eine Rahmenauftragsbürste. Die Bereiche des Absatzes und der Sohlenkante versah ich mit mehreren dünnen Schichten schwarzer Schuhcreme.
Daraufhin glättete ich jeweils bis zu 10 cm große Abschnitte der reichlich aufgetragenen Schuhpomade mit einem eng um den Finger gewickelten Basselburg-Tuch. Die Schuhcreme ließ ich nun über Nacht wirken.
Am nächsten Tag wurden die Schuhe mit der 2-Bürstenmethode auf Hochglanz gebracht. Zu Beginn wurden die Schuhe mit einer kräftigen Rosshaarbürste 15 mm und 22 mm gut auspoliert, vor allem auch der Bereich des Sohlenschaftwinkels. Die finale Hochglanzpolitur erreichte ich dann mit der gut eingearbeiteten Yakhaarbürste.
Das Ergebnis zeigt die hohe Farbdeckkraft einer hochwertigen Schuhcreme. Zum Schluss wurden die Spanner eingelegt und die handgewachsten Schnürsenkel aus einer deutschen Manufaktur eingezogen.
Wie man sieht, ist eine Premiumschuhcreme nicht nur äußerst sparsam, sondern sie hat auch eine hervorragende Deckkraft durch die hochwertigen Farbpigmente.
Ich finde, das Ergebnis steht weder Berlutti noch Aubercy nach und ist mit ein wenig Übung auch kein Hexenwerk.
Weitere Schuhpflegetipps finden Sie auch auf www.schuhpflege-online.de
Für die Übertragung der Bildrechte bedanken wir uns bei:
www.thegoodthings.de
www.freyersfeld.de
www.schuhpflege-online.de